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Wir stellen euch die Liga vor und ihr könnt alle Fragen loswerden, die euch unter den Nägeln brennen:  Di, 28.10. 20:30-21:30h oder Fr, 7.11. 12-13h oder Mo, 24.11. 12-13h

Ohne Anmeldung, offen für alle!

EURE BERICHTE

Wie kann das eigentlich sein?

Dass du hunderttausende Euro weniger im Leben verdienst, weil du dich um deine Kinder kümmerst? Dass deine Rente nur ein Drittel beträgt, weil du deine Eltern pflegst? Dass du bei Beförderungen übergangen wirst, obwohl du zwei Jobs gleichzeitig machst?

Teile deine Geschichte der Diskriminierung mit uns – denn was du für selbstverständlich hältst, ist in Wahrheit ein strukturelles Unrecht, gegen das wir gemeinsam angehen können. Lies unten die Berichte anderer Sorgender!

EURE BERICHTE

Wer sorgt, hat viel zu erzählen.

Weniger Rente wegen Teilzeit?

Abstellgleis nach der Elternzeit?

Wohnungsabsage wegen Kindern?

Keine Freizeit, weil niemand die Pflege übernimmt?

Wegezeiten zur Kita unzumutbar?

Kein Rechte auf kindkrank als Patenonkel?

Keine Bänke im öffentlichen Raum zum Ausruhen?

Alexandra: Unverschuldete Ausfallhonorare

Ich musste schon öfter eine Therapie (Logo, Physio oder Osteopathie) für mich selber kurzfristig (unter 24 h) absagen, weil mir der Pflegedienst regelmäßig kurzfristig ausfällt, der eigentlich die Betreuung meines intenisv pflegebedürftigen Kindes übernimmt zu bestimmten Zeiten. Deshalb musste ich in Solchen Fällen eine Therapieausfall Gebühr bezahlen.

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Yvonne: Keine Hilfe trotz vieler Rufe

Ich bin 48 Jahre alt, Mutter von drei Kindern, alleinerziehend seit 2021 und seit gestern vom Vater der Kinder geschieden. Wir wollten drei Kinder, der Vater sogar direkt nach der Geburt von Zwillingen ein viertes. Mit Beginn von Corona waren die Kinder 7 und 9 Jahre alt. Da er die Krise genutzt hat, um a) Karriere zu machen und b) seinen Arbeitsort in ein anderes Bundesland zu verlegen, saß ich mit drei Grundschulkindern im Lockdown und im monatelangen Homeschooling. Zu dem Zeitpunkt hatte mein Arbeitsvertrag geendet, weil ich befristet beschäftigt war und das Projekt, in dem ich gearbeitet habe, auslief. An Jobsuche war in dieser Situation nicht zu denken. Anfang 2021 dann die Trennung und der Auszug des Vaters, der ein halbes Jahr...

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Corinna: Als Pflegeperson keine Krankenversicherung

Seit der Geburt meines Kindes (18. LM) habe ich es Vollzeit gepflegt (Pflegegrad 3). Da mein befristeter Arbeitsvertrag in der Zwischenzeit ausgelaufen ist und ebenso das Elterngeld, fehlte mir die Krankenversicherung. Da ich nicht verheiratet bin, teilte mir die Krankenkasse mit, dass ich mich selbstversichern müsse. Dies ist seit ein paar Monaten der Fall und teuer. Ich empfinde es als ungerecht, dass ich als (erwerbsarbeitslose) Pflegeperson nicht automatisch (gesetzlich) krankenversichert bin.

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Ilga: Als Care-Arbeitende in Bittsteller-Position gezwungen

Als ich nach Kündigung meines Jobs mit der Absicht, das Abitur am Kolleg nachzuholen, feststellte unbeabsichtigt schwanger zu sein, begann für mich ein jahrelanger Albtraum an demütigenden Behördengängen, denn einen Job bekam ich so nicht mehr, aber die Sachbearbeiter:Innen waren angehalten, die Staatsgelder nicht so einfach rauszurücken - und so fühlte ich mich wie eine Bettlerin, die sich jedesmal von Neuem für den Antrag auf lebensnotwendigen Hilfen rechtfertigen musste, als würde die Person hinterm Schreibtisch meinen Unterhalt aus der eigenen Tasche bezahlen. Um mich und mein Kind ernähren und die Miete bezahlen zu können, wurde ich durch Auferlegung unzählicher Termine mit noch unzähligeren Stunden Wartezeit und aufwändigen...

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Evi: Ehrenamt für die Zukunft der Kinder und Enkel

Dass meine zeitaufwändige aktivistische Tätigkeit für einen systemischen Wandel und die Aufrechterhaltung demokratischer Werte nicht nur ungeachtet und mein "Privatvergnügen" bleibt, sondern auch mit für mich hohen Geldstrafen belegt wird, sehe ich als meine Spende und Investition in den Erhalt einer lebenswerten Zukunft für nachfolgende Generationen und Geschenk an meine Kinder und Enkel.Die vielen Stunden, die ich damit verbringe, regionale Projekte wie die FoodCoop, Foodsharing, SoLaWi und Permakultur bekannt und stark werden zu lassen, gemeinschaftliche Strukturen zu bilden, Zugewanderte in Ausbildung und Selbständigkeit und Enkelkinder zu selbstbewussten, starken und verantwortungsvollen Menschen zu begleiten; das sind Leistungen,...

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Bettina: Die Frauen tragen die ganze Last

Meine Mutter und ich hatten immer ein enges Verhältnis und so beschlossen wir ein paar Jahre nach meinem Studium einen Mehrgenerationen-Haushalt in einer 5-Zimmer-Wohnung zu gründen. Mein Mann war einverstanden, für meine Tochter war es großartig ihre Oma so nah zu haben und auch in das Lebensmodell meiner Mutter passte es gut:  Sie war zwar seit 10 Jahren neu verheiratet, allerdings mit einem sehr unselbständigen Mann aus XXX mit Schlaganfall (Pflegegrad 2) und so es reichte ihr, sich regelmäßig zu sehen. Sie sortierte ihm wöchentlich die Pillen, begleitete zu Arztterminen, machte die Steuererklärung, kümmerte sich um seine Behördengänge etc.  Leider erkrankte meine Mutter xxxx nach über 30 Jahren Erwerbsarbeit in ihrer ersten Woche...

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Erika: Tarifänderung verhindert Frührente trotz Pflegezeiten

Ich habe zwei Kinder – eines davon mit einer Behinderung, das andere gesund. Ich bin seit vielen Jahren berufstätig, war mit dem Vater meiner Kinder verheiratet und später alleinerziehend. Wegen der besonderen Betreuungssituation wurden mir für mein behindertes Kind bis zu dessen 18. Lebensjahr Rentenpunkte angerechnet – allerdings nur, solange ich höchstens 30 Stunden pro Woche arbeitete. Dieser Ausgleich entfiel, als sich tarifliche Regelungen änderten und meine Arbeitszeit geringfügig über diese Grenze hinausging (30,75 Std. Woche)., obwohl mein Gehalt gleich blieb. Mein Alltag bestand über viele Jahre aus vier Schichten: Kinder morgens fertig machen, damit sie in die Kita oder Schule gehen konnten. Arbeit. Nach Feierabend einkaufen,...

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Tina: Wertlos, dass man sich um Kinder kümmert

Ich bin seit 40 Jahren Rollstuhlfahrerin und habe eine Behinderung von 100%. 1995 habe ich ein Diplom in XXX gemacht und 3 Jahre garbeitet. Seitdem ich 2000 aber schwanger geworden bin, habe ich keine Arbeit mehr gefunden und es war mit den 3 Kindern für mich auch nicht möglich neben der Kindererziehung zu arbeiten.  Ich habe in den letzten 25 Jahren meine 3 Kinder allein großgezogen (mit dem Unterhalt der Väter). Wenn meine jüngste Tochter, die jetzt gerade 18 geworden ist, auszieht, muß ich Bürgergeld/Sozialhilfe/Hartz 4 beantragen, da ich dann nur noch ein kleines Einkommen von ca. 800,00 € (Erwerbsunfähigkeitsrente) habe. Davon kann ich gerade mal die Miete bezahlen.  Dem Staat ist es im Moment nichts wert, wenn man sich nur um...

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Leena: Wegen Pflegezeit kein Elterngeld

Meine Geschichte ist kurz erzählt, und ich bin überzeugt, dass das auch rechtlich als Diskriminierungsfall anzusehen ist: ich habe vor der Schwangerschaft meines 2. Kindes einige Monate meinen schwerkranken Vater gepflegt (bin 100% in Pflegezeit gegangen, Erwerbsarbeit pausiert, musste monatlich 200€ Krankenkassebeiträge bezahlen > 1. Benachteiligung). Dann wurde ich schwanger und habe Elterngeld beantragt. Dabei wurde die Pflegezeit mit 0€ angerechnet, hatte ja nichts "verdient" > 2. Benachteiligung. Aber: wäre ich davor in Elternzeit gewesen, dann hatte sich der Berechnungszeitraum einfach weiter verschoben und ich hätte mehr Elterngeld bekommen. Pflege ist also nicht gleich Pflege?! Die Zeit für Kinder während der Elternzeit wird...

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Elli: Karriere mit Kindern? Keine Chance

Mein Partner und ich haben einen akademischen Abschluss und arbeiten beide im Bereich IT und Finanzen. Seitdem wir Kinder haben, ist bei uns das Mittelalter ausgebrochen. Ich schaffe es nicht, mehr als 20 Stunden zu arbeiten, weil ich viele Aufgaben im Haushalt übernehme und meine Kinder nachmittags auch sehen möchte. Mein Mann hat vor weniger als 1 Jahr seine Arbeitszeit auf 80% reduziert (damit arbeitet er immer noch 40 Stunden pro Woche) und ist zu Wachzeiten der Kinder nicht oder nur wenige Minuten anwesend.Ich wünsche mir, das gerechter aufzuteilen, er möchte das nicht.Ich bin Diplom XXX und wurde in meiner Firma in der XXX Entwicklung angestellt (das ist auch mein Traumberuf) und darf seit der Rückkehr aus meiner 2. Elternzeit diese...

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Marie-Luise: Hinterbliebenenrente unfair geregelt

Ich selbst bin verwitwet alleinerziehnd und engagiere mich politisch für Hinterbliebene. Hinterbliebene Eltern dürfen nur 1038 Euro verdienen, dann wird von jedem weiteren Euro 40 Cent von der Hinterbliebenenrente abgezogen. Das ist aus verschiedenen Gründen sehr unfair: 1. Es ist eine VERSICHERUNGSleistung, also beruht sie auch auf Beitragszahlungen, die auch innerhalb einer Ehe gemacht wurden und an einem willkürlichen Punkt gekürzt werden 2. Es ist eine Unterhaltsersatzleistung - aber je mehr man verdient, desto weniger bekommt man und zudem wird es (vs. Unterhalt) versteuert und es sind davon Sozialversicherungabgaben zu zahlen. 85% der Hinterbliebenen Alleinerziehenden sind Frauen. Oft trifft sie das total hart. Viele arbeiten nach...

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Carolin: Betreuungslücke statt Karrierechance

Ich habe das letzte Jahrzehnt im medizinischen Bereich gearbeitet, 30 Stunden die Woche, mit einer Bezahlung knapp über dem Mindestlohn. Dafür war ich flexibel, wenn meine Tochter krank wurde. Das war sehr wichtig, denn ich war zu dem Zeitpunkt alleinerziehend und hatte hier keine Angehörigen, die einspringen konnten. Vor einiger Zeit bekam ich dann ein absolut traumhaftes Jobangebot mit deutlich besserer Bezahlung – Knackpunkt: Der Job war nur in Vollzeit zu vergeben, und die Hortbetreuung ist in den Ferien auf 8 Stunden gedeckelt. Also mit Fahrtweg nicht umsetzbar. Mein Anliegen habe ich auch bei der Stadt vorgetragen, leider ohne Erfolg. Ich sehe in einem Sozialstaat, der wir sein wollen, die Stadt und deren Einrichtungen als den...

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Vicky: Doppelbelastung und ihre Folgen

Als Mutter von zwei neurodivergenten Kindern habe ich fast überhaupt keine Unterstützung durch meinen Mann im Haushalt und beim Kümmern um die Kinder erfahren, obwohl ich selbst gearbeitet habe, er im Homeoffice arbeitete und er seine Zeit frei einteilen konnte. Die Doppelbelastung hat bei mir zu einem Burnout und einer Dienstunfähigkeit geführt. Ich musste mich schließlich von meinem Mann trennen, weil mich die Hausmütterchenfalle, die mich, als ich „nicht mehr arbeitete“, so erdrückt hat, dass ich sonst vermutlich nie wieder gesund geworden wäre oder wieder berufstätig hätte werden können. Die finanziellen Einbußen durch all die Carearbeit, die daraus entstandene Krankheit und die beruflichen Probleme machen mich wütend. Ich spreche...

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Alice: Zwischen eigenen Zielen und der Realität

Es ist vielleicht das erste Mal, dass ich meine Gedanken äußere, und es macht mir Angst, meine Worte gleich zu lesen. Dadurch werden sie so wahr! Aber es ist an der Zeit: Mein Mann ist ein patriarchischer Hinterwäldler. Wir leben auf dem Land. Hier schaut man, selbst wenn man über den Tellerrand schauen kann, auch nicht weiter als bis zur nächsten Dorfgrenze. Care-Arbeit und Gendern: Das sind Themen, die hier belächelt werden. Auch von Frauen. Ich weiß manchmal gar nicht, wer hier in einer Blase sitzt. Ihr da in Berlin. Oder wir hier auf dem Land. Ich wandle zwischen den Blasen hin und her und leide. Denn ich weiß, dass es Unrecht ist, denn ich fühle es jedes Mal, wenn mein Mann wie selbstverständlich zum Training geht und ich wie...

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Annegret: Wenn Fürsorge die Existenz gefährdet

Ich bin Solomama – selbstgewählt – und könnte dank guter Infrastruktur in Hamburg 30 h arbeiten. Nun hat mein Kind ME/CFS nach Post-COVID und ist 100 % hausgebunden. Ich habe keine therapeutische und ärztliche Versorgung, ein bisschen Pflegegeld, klage gerade auf PG 3. Ich arbeite jetzt nochmal die Hälfte – und das geht nur dank meiner Mutter. Mein Arbeitgeber ist super flexibel, kann mich aber natürlich nur für Arbeit zahlen, die ich für ihn mache. Im Schnitt 15 h/Woche nun. Das wird auf die Dauer nicht reichen, da ich auch alle Therapieversuche privat zahlen muss. Zum Glück wohne ich günstig. Ich finde es dennoch unfassbar, wie schnell man fällt und von Armut bedroht ist.

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Anna: Die unsichtbare Benachteiligung von Müttern

Ich bin 45, Mama von drei Kindern, stamme ursprünglich aus Ostdeutschland und habe deshalb nie Unterstützung bei der Carearbeit zB durch die Großeltern erhalten „können“. Aktuell lebe ich in Trennung von einem finanziell und emotional ausbeutenden Ehemann. Ich habe für jedes Kind mangels Betreuungsplätze zwei Jahre in voller Carearbeit zu Hause verbracht (und noch ehrenamtlich einen dreigruppigen privaten Kindergarten mit geleitet) und zwischen den Geburten bzw seit 2016 mit hoher Stundenzahl gearbeitet. Im Beruf wurde ich immer wieder mit Sprüchen wie z.B. „Ihre Beurteilung ist durchschnittlich, obwohl Sie eine Bessere verdient hätten, aber dafür haben Sie ja Homeoffice genehmigt bekommen“. Für besondere inhaltliche Themen,...

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Felicitas: Sorgearbeit ohne Titel und ohne Wertschätzung

Als Tante von vier (Klein-)Kindern, die gemeinsam in Pflege bei meinen Eltern leben, erfülle ich eine offiziell undefinierbare und unsichtbare Rolle und leiste seit Jahren unbezahlte Sorgearbeit: Vor dem Einzug der Kinder und in deren Eingewöhnungszeit in pflegeelterlicher Rolle in Vollzeit (wofür ich mein Studium für 2 Semester ausgesetzt und meinen damaligen Wohnort aufgegeben habe), seither (zwar räumlich distanziert aber fast ununterbrochen) z.B. durch die Planung und -durchführung von Aktivitäten mit den Kindern, als Unterstützung bei der Erstellung von Berichten über die psychosoziale Entwicklung der Kinder oder in Gesprächen mit meiner Mutter über die Kindererziehung und den Alltag, um sie zu entlasten. Mein Vater ist...

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Brigitte: Zwischen Kindkrank und Jobdruck

Ich arbeite Vollzeit und habe ein Kind (sechs Jahre, Pflegestufe zwei). Im Januarhat und ein Infektmarathon erwischt. Ich musste morgens um sieben entscheiden, obich mich kindkrank melde oder ohne Absprache im Home Office arbeite. Da meinKollege ebenfalls schon länger krank war, entschied ich mich für das Arbeitenim Home Office. Dies teilte ich allen Vorgesetzten per E-Mail mit, da um dieseZeit noch niemand erreichbar ist. Hinterher wurde mir vorgeworfen, ich würde meine Arbeit um mein Privatlebenherum organisieren und es wurden (arbeitstechtlich nicht haltbare) strengereVorschriften für die Krankmeldung und Abmeldung von der Büroarbeit erlassen.Für mich bedeutet das in Zukunft, dass ich mich kindkrank melden werde und damitaber einen...

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Alexandra: Unverschuldete Ausfallhonorare

Ich musste schon öfter eine Therapie (Logo, Physio oder Osteopathie) für mich selber kurzfristig (unter 24 h) absagen, weil mir der Pflegedienst regelmäßig kurzfristig ausfällt, der eigentlich die Betreuung meines intenisv pflegebedürftigen Kindes übernimmt zu bestimmten Zeiten. Deshalb musste ich in Solchen Fällen eine Therapieausfall Gebühr bezahlen.

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Corinna: Als Pflegeperson keine Krankenversicherung

Seit der Geburt meines Kindes (18. LM) habe ich es Vollzeit gepflegt (Pflegegrad 3). Da mein befristeter Arbeitsvertrag in der Zwischenzeit ausgelaufen ist und ebenso das Elterngeld, fehlte mir die Krankenversicherung. Da ich nicht verheiratet bin, teilte mir die Krankenkasse mit, dass ich mich selbstversichern müsse. Dies ist seit ein paar Monaten der Fall und teuer. Ich empfinde es als ungerecht, dass ich als (erwerbsarbeitslose) Pflegeperson nicht automatisch (gesetzlich) krankenversichert bin.

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Ilga: Als Care-Arbeitende in Bittsteller-Position gezwungen

Als ich nach Kündigung meines Jobs mit der Absicht, das Abitur am Kolleg nachzuholen, feststellte unbeabsichtigt schwanger zu sein, begann für mich ein jahrelanger Albtraum an demütigenden Behördengängen, denn einen Job bekam ich so nicht mehr, aber die Sachbearbeiter:Innen waren angehalten, die Staatsgelder nicht so einfach rauszurücken - und so fühlte ich mich wie eine Bettlerin, die sich jedesmal von Neuem für den Antrag auf lebensnotwendigen Hilfen rechtfertigen musste, als würde die Person hinterm Schreibtisch meinen Unterhalt aus der eigenen Tasche bezahlen. Um mich und mein Kind ernähren und die Miete bezahlen zu können, wurde ich durch Auferlegung unzählicher Termine mit noch unzähligeren Stunden Wartezeit und aufwändigen...

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Evi: Ehrenamt für die Zukunft der Kinder und Enkel

Dass meine zeitaufwändige aktivistische Tätigkeit für einen systemischen Wandel und die Aufrechterhaltung demokratischer Werte nicht nur ungeachtet und mein "Privatvergnügen" bleibt, sondern auch mit für mich hohen Geldstrafen belegt wird, sehe ich als meine Spende und Investition in den Erhalt einer lebenswerten Zukunft für nachfolgende Generationen und Geschenk an meine Kinder und Enkel.Die vielen Stunden, die ich damit verbringe, regionale Projekte wie die FoodCoop, Foodsharing, SoLaWi und Permakultur bekannt und stark werden zu lassen, gemeinschaftliche Strukturen zu bilden, Zugewanderte in Ausbildung und Selbständigkeit und Enkelkinder zu selbstbewussten, starken und verantwortungsvollen Menschen zu begleiten; das sind Leistungen,...

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Bettina: Die Frauen tragen die ganze Last

Meine Mutter und ich hatten immer ein enges Verhältnis und so beschlossen wir ein paar Jahre nach meinem Studium einen Mehrgenerationen-Haushalt in einer 5-Zimmer-Wohnung zu gründen. Mein Mann war einverstanden, für meine Tochter war es großartig ihre Oma so nah zu haben und auch in das Lebensmodell meiner Mutter passte es gut:  Sie war zwar seit 10 Jahren neu verheiratet, allerdings mit einem sehr unselbständigen Mann aus XXX mit Schlaganfall (Pflegegrad 2) und so es reichte ihr, sich regelmäßig zu sehen. Sie sortierte ihm wöchentlich die Pillen, begleitete zu Arztterminen, machte die Steuererklärung, kümmerte sich um seine Behördengänge etc.  Leider erkrankte meine Mutter xxxx nach über 30 Jahren Erwerbsarbeit in ihrer ersten Woche...

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Erika: Tarifänderung verhindert Frührente trotz Pflegezeiten

Ich habe zwei Kinder – eines davon mit einer Behinderung, das andere gesund. Ich bin seit vielen Jahren berufstätig, war mit dem Vater meiner Kinder verheiratet und später alleinerziehend. Wegen der besonderen Betreuungssituation wurden mir für mein behindertes Kind bis zu dessen 18. Lebensjahr Rentenpunkte angerechnet – allerdings nur, solange ich höchstens 30 Stunden pro Woche arbeitete. Dieser Ausgleich entfiel, als sich tarifliche Regelungen änderten und meine Arbeitszeit geringfügig über diese Grenze hinausging (30,75 Std. Woche)., obwohl mein Gehalt gleich blieb. Mein Alltag bestand über viele Jahre aus vier Schichten: Kinder morgens fertig machen, damit sie in die Kita oder Schule gehen konnten. Arbeit. Nach Feierabend einkaufen,...

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Tina: Wertlos, dass man sich um Kinder kümmert

Ich bin seit 40 Jahren Rollstuhlfahrerin und habe eine Behinderung von 100%. 1995 habe ich ein Diplom in XXX gemacht und 3 Jahre garbeitet. Seitdem ich 2000 aber schwanger geworden bin, habe ich keine Arbeit mehr gefunden und es war mit den 3 Kindern für mich auch nicht möglich neben der Kindererziehung zu arbeiten.  Ich habe in den letzten 25 Jahren meine 3 Kinder allein großgezogen (mit dem Unterhalt der Väter). Wenn meine jüngste Tochter, die jetzt gerade 18 geworden ist, auszieht, muß ich Bürgergeld/Sozialhilfe/Hartz 4 beantragen, da ich dann nur noch ein kleines Einkommen von ca. 800,00 € (Erwerbsunfähigkeitsrente) habe. Davon kann ich gerade mal die Miete bezahlen.  Dem Staat ist es im Moment nichts wert, wenn man sich nur um...

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Leena: Wegen Pflegezeit kein Elterngeld

Meine Geschichte ist kurz erzählt, und ich bin überzeugt, dass das auch rechtlich als Diskriminierungsfall anzusehen ist: ich habe vor der Schwangerschaft meines 2. Kindes einige Monate meinen schwerkranken Vater gepflegt (bin 100% in Pflegezeit gegangen, Erwerbsarbeit pausiert, musste monatlich 200€ Krankenkassebeiträge bezahlen > 1. Benachteiligung). Dann wurde ich schwanger und habe Elterngeld beantragt. Dabei wurde die Pflegezeit mit 0€ angerechnet, hatte ja nichts "verdient" > 2. Benachteiligung. Aber: wäre ich davor in Elternzeit gewesen, dann hatte sich der Berechnungszeitraum einfach weiter verschoben und ich hätte mehr Elterngeld bekommen. Pflege ist also nicht gleich Pflege?! Die Zeit für Kinder während der Elternzeit wird...

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Marie-Luise: Hinterbliebenenrente unfair geregelt

Ich selbst bin verwitwet alleinerziehnd und engagiere mich politisch für Hinterbliebene. Hinterbliebene Eltern dürfen nur 1038 Euro verdienen, dann wird von jedem weiteren Euro 40 Cent von der Hinterbliebenenrente abgezogen. Das ist aus verschiedenen Gründen sehr unfair: 1. Es ist eine VERSICHERUNGSleistung, also beruht sie auch auf Beitragszahlungen, die auch innerhalb einer Ehe gemacht wurden und an einem willkürlichen Punkt gekürzt werden 2. Es ist eine Unterhaltsersatzleistung - aber je mehr man verdient, desto weniger bekommt man und zudem wird es (vs. Unterhalt) versteuert und es sind davon Sozialversicherungabgaben zu zahlen. 85% der Hinterbliebenen Alleinerziehenden sind Frauen. Oft trifft sie das total hart. Viele arbeiten nach...

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Annegret: Wenn Fürsorge die Existenz gefährdet

Ich bin Solomama – selbstgewählt – und könnte dank guter Infrastruktur in Hamburg 30 h arbeiten. Nun hat mein Kind ME/CFS nach Post-COVID und ist 100 % hausgebunden. Ich habe keine therapeutische und ärztliche Versorgung, ein bisschen Pflegegeld, klage gerade auf PG 3. Ich arbeite jetzt nochmal die Hälfte – und das geht nur dank meiner Mutter. Mein Arbeitgeber ist super flexibel, kann mich aber natürlich nur für Arbeit zahlen, die ich für ihn mache. Im Schnitt 15 h/Woche nun. Das wird auf die Dauer nicht reichen, da ich auch alle Therapieversuche privat zahlen muss. Zum Glück wohne ich günstig. Ich finde es dennoch unfassbar, wie schnell man fällt und von Armut bedroht ist.

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Felicitas: Sorgearbeit ohne Titel und ohne Wertschätzung

Als Tante von vier (Klein-)Kindern, die gemeinsam in Pflege bei meinen Eltern leben, erfülle ich eine offiziell undefinierbare und unsichtbare Rolle und leiste seit Jahren unbezahlte Sorgearbeit: Vor dem Einzug der Kinder und in deren Eingewöhnungszeit in pflegeelterlicher Rolle in Vollzeit (wofür ich mein Studium für 2 Semester ausgesetzt und meinen damaligen Wohnort aufgegeben habe), seither (zwar räumlich distanziert aber fast ununterbrochen) z.B. durch die Planung und -durchführung von Aktivitäten mit den Kindern, als Unterstützung bei der Erstellung von Berichten über die psychosoziale Entwicklung der Kinder oder in Gesprächen mit meiner Mutter über die Kindererziehung und den Alltag, um sie zu entlasten. Mein Vater ist...

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Alexandra: Unverschuldete Ausfallhonorare

Ich musste schon öfter eine Therapie (Logo, Physio oder Osteopathie) für mich selber kurzfristig (unter 24 h) absagen, weil mir der Pflegedienst regelmäßig kurzfristig ausfällt, der eigentlich die Betreuung meines intenisv pflegebedürftigen Kindes übernimmt zu bestimmten Zeiten. Deshalb musste ich in Solchen Fällen eine Therapieausfall Gebühr bezahlen.

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Corinna: Als Pflegeperson keine Krankenversicherung

Seit der Geburt meines Kindes (18. LM) habe ich es Vollzeit gepflegt (Pflegegrad 3). Da mein befristeter Arbeitsvertrag in der Zwischenzeit ausgelaufen ist und ebenso das Elterngeld, fehlte mir die Krankenversicherung. Da ich nicht verheiratet bin, teilte mir die Krankenkasse mit, dass ich mich selbstversichern müsse. Dies ist seit ein paar Monaten der Fall und teuer. Ich empfinde es als ungerecht, dass ich als (erwerbsarbeitslose) Pflegeperson nicht automatisch (gesetzlich) krankenversichert bin.

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Erika: Tarifänderung verhindert Frührente trotz Pflegezeiten

Ich habe zwei Kinder – eines davon mit einer Behinderung, das andere gesund. Ich bin seit vielen Jahren berufstätig, war mit dem Vater meiner Kinder verheiratet und später alleinerziehend. Wegen der besonderen Betreuungssituation wurden mir für mein behindertes Kind bis zu dessen 18. Lebensjahr Rentenpunkte angerechnet – allerdings nur, solange ich höchstens 30 Stunden pro Woche arbeitete. Dieser Ausgleich entfiel, als sich tarifliche Regelungen änderten und meine Arbeitszeit geringfügig über diese Grenze hinausging (30,75 Std. Woche)., obwohl mein Gehalt gleich blieb. Mein Alltag bestand über viele Jahre aus vier Schichten: Kinder morgens fertig machen, damit sie in die Kita oder Schule gehen konnten. Arbeit. Nach Feierabend einkaufen,...

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Tina: Wertlos, dass man sich um Kinder kümmert

Ich bin seit 40 Jahren Rollstuhlfahrerin und habe eine Behinderung von 100%. 1995 habe ich ein Diplom in XXX gemacht und 3 Jahre garbeitet. Seitdem ich 2000 aber schwanger geworden bin, habe ich keine Arbeit mehr gefunden und es war mit den 3 Kindern für mich auch nicht möglich neben der Kindererziehung zu arbeiten.  Ich habe in den letzten 25 Jahren meine 3 Kinder allein großgezogen (mit dem Unterhalt der Väter). Wenn meine jüngste Tochter, die jetzt gerade 18 geworden ist, auszieht, muß ich Bürgergeld/Sozialhilfe/Hartz 4 beantragen, da ich dann nur noch ein kleines Einkommen von ca. 800,00 € (Erwerbsunfähigkeitsrente) habe. Davon kann ich gerade mal die Miete bezahlen.  Dem Staat ist es im Moment nichts wert, wenn man sich nur um...

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Leena: Wegen Pflegezeit kein Elterngeld

Meine Geschichte ist kurz erzählt, und ich bin überzeugt, dass das auch rechtlich als Diskriminierungsfall anzusehen ist: ich habe vor der Schwangerschaft meines 2. Kindes einige Monate meinen schwerkranken Vater gepflegt (bin 100% in Pflegezeit gegangen, Erwerbsarbeit pausiert, musste monatlich 200€ Krankenkassebeiträge bezahlen > 1. Benachteiligung). Dann wurde ich schwanger und habe Elterngeld beantragt. Dabei wurde die Pflegezeit mit 0€ angerechnet, hatte ja nichts "verdient" > 2. Benachteiligung. Aber: wäre ich davor in Elternzeit gewesen, dann hatte sich der Berechnungszeitraum einfach weiter verschoben und ich hätte mehr Elterngeld bekommen. Pflege ist also nicht gleich Pflege?! Die Zeit für Kinder während der Elternzeit wird...

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Marie-Luise: Hinterbliebenenrente unfair geregelt

Ich selbst bin verwitwet alleinerziehnd und engagiere mich politisch für Hinterbliebene. Hinterbliebene Eltern dürfen nur 1038 Euro verdienen, dann wird von jedem weiteren Euro 40 Cent von der Hinterbliebenenrente abgezogen. Das ist aus verschiedenen Gründen sehr unfair: 1. Es ist eine VERSICHERUNGSleistung, also beruht sie auch auf Beitragszahlungen, die auch innerhalb einer Ehe gemacht wurden und an einem willkürlichen Punkt gekürzt werden 2. Es ist eine Unterhaltsersatzleistung - aber je mehr man verdient, desto weniger bekommt man und zudem wird es (vs. Unterhalt) versteuert und es sind davon Sozialversicherungabgaben zu zahlen. 85% der Hinterbliebenen Alleinerziehenden sind Frauen. Oft trifft sie das total hart. Viele arbeiten nach...

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Yvonne: Keine Hilfe trotz vieler Rufe

Ich bin 48 Jahre alt, Mutter von drei Kindern, alleinerziehend seit 2021 und seit gestern vom Vater der Kinder geschieden. Wir wollten drei Kinder, der Vater sogar direkt nach der Geburt von Zwillingen ein viertes. Mit Beginn von Corona waren die Kinder 7 und 9 Jahre alt. Da er die Krise genutzt hat, um a) Karriere zu machen und b) seinen Arbeitsort in ein anderes Bundesland zu verlegen, saß ich mit drei Grundschulkindern im Lockdown und im monatelangen Homeschooling. Zu dem Zeitpunkt hatte mein Arbeitsvertrag geendet, weil ich befristet beschäftigt war und das Projekt, in dem ich gearbeitet habe, auslief. An Jobsuche war in dieser Situation nicht zu denken. Anfang 2021 dann die Trennung und der Auszug des Vaters, der ein halbes Jahr...

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Tina: Wertlos, dass man sich um Kinder kümmert

Ich bin seit 40 Jahren Rollstuhlfahrerin und habe eine Behinderung von 100%. 1995 habe ich ein Diplom in XXX gemacht und 3 Jahre garbeitet. Seitdem ich 2000 aber schwanger geworden bin, habe ich keine Arbeit mehr gefunden und es war mit den 3 Kindern für mich auch nicht möglich neben der Kindererziehung zu arbeiten.  Ich habe in den letzten 25 Jahren meine 3 Kinder allein großgezogen (mit dem Unterhalt der Väter). Wenn meine jüngste Tochter, die jetzt gerade 18 geworden ist, auszieht, muß ich Bürgergeld/Sozialhilfe/Hartz 4 beantragen, da ich dann nur noch ein kleines Einkommen von ca. 800,00 € (Erwerbsunfähigkeitsrente) habe. Davon kann ich gerade mal die Miete bezahlen.  Dem Staat ist es im Moment nichts wert, wenn man sich nur um...

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Elli: Karriere mit Kindern? Keine Chance

Mein Partner und ich haben einen akademischen Abschluss und arbeiten beide im Bereich IT und Finanzen. Seitdem wir Kinder haben, ist bei uns das Mittelalter ausgebrochen. Ich schaffe es nicht, mehr als 20 Stunden zu arbeiten, weil ich viele Aufgaben im Haushalt übernehme und meine Kinder nachmittags auch sehen möchte. Mein Mann hat vor weniger als 1 Jahr seine Arbeitszeit auf 80% reduziert (damit arbeitet er immer noch 40 Stunden pro Woche) und ist zu Wachzeiten der Kinder nicht oder nur wenige Minuten anwesend.Ich wünsche mir, das gerechter aufzuteilen, er möchte das nicht.Ich bin Diplom XXX und wurde in meiner Firma in der XXX Entwicklung angestellt (das ist auch mein Traumberuf) und darf seit der Rückkehr aus meiner 2. Elternzeit diese...

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Carolin: Betreuungslücke statt Karrierechance

Ich habe das letzte Jahrzehnt im medizinischen Bereich gearbeitet, 30 Stunden die Woche, mit einer Bezahlung knapp über dem Mindestlohn. Dafür war ich flexibel, wenn meine Tochter krank wurde. Das war sehr wichtig, denn ich war zu dem Zeitpunkt alleinerziehend und hatte hier keine Angehörigen, die einspringen konnten. Vor einiger Zeit bekam ich dann ein absolut traumhaftes Jobangebot mit deutlich besserer Bezahlung – Knackpunkt: Der Job war nur in Vollzeit zu vergeben, und die Hortbetreuung ist in den Ferien auf 8 Stunden gedeckelt. Also mit Fahrtweg nicht umsetzbar. Mein Anliegen habe ich auch bei der Stadt vorgetragen, leider ohne Erfolg. Ich sehe in einem Sozialstaat, der wir sein wollen, die Stadt und deren Einrichtungen als den...

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Anna: Die unsichtbare Benachteiligung von Müttern

Ich bin 45, Mama von drei Kindern, stamme ursprünglich aus Ostdeutschland und habe deshalb nie Unterstützung bei der Carearbeit zB durch die Großeltern erhalten „können“. Aktuell lebe ich in Trennung von einem finanziell und emotional ausbeutenden Ehemann. Ich habe für jedes Kind mangels Betreuungsplätze zwei Jahre in voller Carearbeit zu Hause verbracht (und noch ehrenamtlich einen dreigruppigen privaten Kindergarten mit geleitet) und zwischen den Geburten bzw seit 2016 mit hoher Stundenzahl gearbeitet. Im Beruf wurde ich immer wieder mit Sprüchen wie z.B. „Ihre Beurteilung ist durchschnittlich, obwohl Sie eine Bessere verdient hätten, aber dafür haben Sie ja Homeoffice genehmigt bekommen“. Für besondere inhaltliche Themen,...

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Brigitte: Zwischen Kindkrank und Jobdruck

Ich arbeite Vollzeit und habe ein Kind (sechs Jahre, Pflegestufe zwei). Im Januarhat und ein Infektmarathon erwischt. Ich musste morgens um sieben entscheiden, obich mich kindkrank melde oder ohne Absprache im Home Office arbeite. Da meinKollege ebenfalls schon länger krank war, entschied ich mich für das Arbeitenim Home Office. Dies teilte ich allen Vorgesetzten per E-Mail mit, da um dieseZeit noch niemand erreichbar ist. Hinterher wurde mir vorgeworfen, ich würde meine Arbeit um mein Privatlebenherum organisieren und es wurden (arbeitstechtlich nicht haltbare) strengereVorschriften für die Krankmeldung und Abmeldung von der Büroarbeit erlassen.Für mich bedeutet das in Zukunft, dass ich mich kindkrank melden werde und damitaber einen...

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Yvonne: Keine Hilfe trotz vieler Rufe

Ich bin 48 Jahre alt, Mutter von drei Kindern, alleinerziehend seit 2021 und seit gestern vom Vater der Kinder geschieden. Wir wollten drei Kinder, der Vater sogar direkt nach der Geburt von Zwillingen ein viertes. Mit Beginn von Corona waren die Kinder 7 und 9 Jahre alt. Da er die Krise genutzt hat, um a) Karriere zu machen und b) seinen Arbeitsort in ein anderes Bundesland zu verlegen, saß ich mit drei Grundschulkindern im Lockdown und im monatelangen Homeschooling. Zu dem Zeitpunkt hatte mein Arbeitsvertrag geendet, weil ich befristet beschäftigt war und das Projekt, in dem ich gearbeitet habe, auslief. An Jobsuche war in dieser Situation nicht zu denken. Anfang 2021 dann die Trennung und der Auszug des Vaters, der ein halbes Jahr...

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Ilga: Als Care-Arbeitende in Bittsteller-Position gezwungen

Als ich nach Kündigung meines Jobs mit der Absicht, das Abitur am Kolleg nachzuholen, feststellte unbeabsichtigt schwanger zu sein, begann für mich ein jahrelanger Albtraum an demütigenden Behördengängen, denn einen Job bekam ich so nicht mehr, aber die Sachbearbeiter:Innen waren angehalten, die Staatsgelder nicht so einfach rauszurücken - und so fühlte ich mich wie eine Bettlerin, die sich jedesmal von Neuem für den Antrag auf lebensnotwendigen Hilfen rechtfertigen musste, als würde die Person hinterm Schreibtisch meinen Unterhalt aus der eigenen Tasche bezahlen. Um mich und mein Kind ernähren und die Miete bezahlen zu können, wurde ich durch Auferlegung unzählicher Termine mit noch unzähligeren Stunden Wartezeit und aufwändigen...

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Evi: Ehrenamt für die Zukunft der Kinder und Enkel

Dass meine zeitaufwändige aktivistische Tätigkeit für einen systemischen Wandel und die Aufrechterhaltung demokratischer Werte nicht nur ungeachtet und mein "Privatvergnügen" bleibt, sondern auch mit für mich hohen Geldstrafen belegt wird, sehe ich als meine Spende und Investition in den Erhalt einer lebenswerten Zukunft für nachfolgende Generationen und Geschenk an meine Kinder und Enkel.Die vielen Stunden, die ich damit verbringe, regionale Projekte wie die FoodCoop, Foodsharing, SoLaWi und Permakultur bekannt und stark werden zu lassen, gemeinschaftliche Strukturen zu bilden, Zugewanderte in Ausbildung und Selbständigkeit und Enkelkinder zu selbstbewussten, starken und verantwortungsvollen Menschen zu begleiten; das sind Leistungen,...

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Bettina: Die Frauen tragen die ganze Last

Meine Mutter und ich hatten immer ein enges Verhältnis und so beschlossen wir ein paar Jahre nach meinem Studium einen Mehrgenerationen-Haushalt in einer 5-Zimmer-Wohnung zu gründen. Mein Mann war einverstanden, für meine Tochter war es großartig ihre Oma so nah zu haben und auch in das Lebensmodell meiner Mutter passte es gut:  Sie war zwar seit 10 Jahren neu verheiratet, allerdings mit einem sehr unselbständigen Mann aus XXX mit Schlaganfall (Pflegegrad 2) und so es reichte ihr, sich regelmäßig zu sehen. Sie sortierte ihm wöchentlich die Pillen, begleitete zu Arztterminen, machte die Steuererklärung, kümmerte sich um seine Behördengänge etc.  Leider erkrankte meine Mutter xxxx nach über 30 Jahren Erwerbsarbeit in ihrer ersten Woche...

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Elli: Karriere mit Kindern? Keine Chance

Mein Partner und ich haben einen akademischen Abschluss und arbeiten beide im Bereich IT und Finanzen. Seitdem wir Kinder haben, ist bei uns das Mittelalter ausgebrochen. Ich schaffe es nicht, mehr als 20 Stunden zu arbeiten, weil ich viele Aufgaben im Haushalt übernehme und meine Kinder nachmittags auch sehen möchte. Mein Mann hat vor weniger als 1 Jahr seine Arbeitszeit auf 80% reduziert (damit arbeitet er immer noch 40 Stunden pro Woche) und ist zu Wachzeiten der Kinder nicht oder nur wenige Minuten anwesend.Ich wünsche mir, das gerechter aufzuteilen, er möchte das nicht.Ich bin Diplom XXX und wurde in meiner Firma in der XXX Entwicklung angestellt (das ist auch mein Traumberuf) und darf seit der Rückkehr aus meiner 2. Elternzeit diese...

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Vicky: Doppelbelastung und ihre Folgen

Als Mutter von zwei neurodivergenten Kindern habe ich fast überhaupt keine Unterstützung durch meinen Mann im Haushalt und beim Kümmern um die Kinder erfahren, obwohl ich selbst gearbeitet habe, er im Homeoffice arbeitete und er seine Zeit frei einteilen konnte. Die Doppelbelastung hat bei mir zu einem Burnout und einer Dienstunfähigkeit geführt. Ich musste mich schließlich von meinem Mann trennen, weil mich die Hausmütterchenfalle, die mich, als ich „nicht mehr arbeitete“, so erdrückt hat, dass ich sonst vermutlich nie wieder gesund geworden wäre oder wieder berufstätig hätte werden können. Die finanziellen Einbußen durch all die Carearbeit, die daraus entstandene Krankheit und die beruflichen Probleme machen mich wütend. Ich spreche...

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Alice: Zwischen eigenen Zielen und der Realität

Es ist vielleicht das erste Mal, dass ich meine Gedanken äußere, und es macht mir Angst, meine Worte gleich zu lesen. Dadurch werden sie so wahr! Aber es ist an der Zeit: Mein Mann ist ein patriarchischer Hinterwäldler. Wir leben auf dem Land. Hier schaut man, selbst wenn man über den Tellerrand schauen kann, auch nicht weiter als bis zur nächsten Dorfgrenze. Care-Arbeit und Gendern: Das sind Themen, die hier belächelt werden. Auch von Frauen. Ich weiß manchmal gar nicht, wer hier in einer Blase sitzt. Ihr da in Berlin. Oder wir hier auf dem Land. Ich wandle zwischen den Blasen hin und her und leide. Denn ich weiß, dass es Unrecht ist, denn ich fühle es jedes Mal, wenn mein Mann wie selbstverständlich zum Training geht und ich wie...

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Ilga: Als Care-Arbeitende in Bittsteller-Position gezwungen

Als ich nach Kündigung meines Jobs mit der Absicht, das Abitur am Kolleg nachzuholen, feststellte unbeabsichtigt schwanger zu sein, begann für mich ein jahrelanger Albtraum an demütigenden Behördengängen, denn einen Job bekam ich so nicht mehr, aber die Sachbearbeiter:Innen waren angehalten, die Staatsgelder nicht so einfach rauszurücken - und so fühlte ich mich wie eine Bettlerin, die sich jedesmal von Neuem für den Antrag auf lebensnotwendigen Hilfen rechtfertigen musste, als würde die Person hinterm Schreibtisch meinen Unterhalt aus der eigenen Tasche bezahlen. Um mich und mein Kind ernähren und die Miete bezahlen zu können, wurde ich durch Auferlegung unzählicher Termine mit noch unzähligeren Stunden Wartezeit und aufwändigen...

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Bettina: Die Frauen tragen die ganze Last

Meine Mutter und ich hatten immer ein enges Verhältnis und so beschlossen wir ein paar Jahre nach meinem Studium einen Mehrgenerationen-Haushalt in einer 5-Zimmer-Wohnung zu gründen. Mein Mann war einverstanden, für meine Tochter war es großartig ihre Oma so nah zu haben und auch in das Lebensmodell meiner Mutter passte es gut:  Sie war zwar seit 10 Jahren neu verheiratet, allerdings mit einem sehr unselbständigen Mann aus XXX mit Schlaganfall (Pflegegrad 2) und so es reichte ihr, sich regelmäßig zu sehen. Sie sortierte ihm wöchentlich die Pillen, begleitete zu Arztterminen, machte die Steuererklärung, kümmerte sich um seine Behördengänge etc.  Leider erkrankte meine Mutter xxxx nach über 30 Jahren Erwerbsarbeit in ihrer ersten Woche...

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Erika: Tarifänderung verhindert Frührente trotz Pflegezeiten

Ich habe zwei Kinder – eines davon mit einer Behinderung, das andere gesund. Ich bin seit vielen Jahren berufstätig, war mit dem Vater meiner Kinder verheiratet und später alleinerziehend. Wegen der besonderen Betreuungssituation wurden mir für mein behindertes Kind bis zu dessen 18. Lebensjahr Rentenpunkte angerechnet – allerdings nur, solange ich höchstens 30 Stunden pro Woche arbeitete. Dieser Ausgleich entfiel, als sich tarifliche Regelungen änderten und meine Arbeitszeit geringfügig über diese Grenze hinausging (30,75 Std. Woche)., obwohl mein Gehalt gleich blieb. Mein Alltag bestand über viele Jahre aus vier Schichten: Kinder morgens fertig machen, damit sie in die Kita oder Schule gehen konnten. Arbeit. Nach Feierabend einkaufen,...

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Tina: Wertlos, dass man sich um Kinder kümmert

Ich bin seit 40 Jahren Rollstuhlfahrerin und habe eine Behinderung von 100%. 1995 habe ich ein Diplom in XXX gemacht und 3 Jahre garbeitet. Seitdem ich 2000 aber schwanger geworden bin, habe ich keine Arbeit mehr gefunden und es war mit den 3 Kindern für mich auch nicht möglich neben der Kindererziehung zu arbeiten.  Ich habe in den letzten 25 Jahren meine 3 Kinder allein großgezogen (mit dem Unterhalt der Väter). Wenn meine jüngste Tochter, die jetzt gerade 18 geworden ist, auszieht, muß ich Bürgergeld/Sozialhilfe/Hartz 4 beantragen, da ich dann nur noch ein kleines Einkommen von ca. 800,00 € (Erwerbsunfähigkeitsrente) habe. Davon kann ich gerade mal die Miete bezahlen.  Dem Staat ist es im Moment nichts wert, wenn man sich nur um...

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Marie-Luise: Hinterbliebenenrente unfair geregelt

Ich selbst bin verwitwet alleinerziehnd und engagiere mich politisch für Hinterbliebene. Hinterbliebene Eltern dürfen nur 1038 Euro verdienen, dann wird von jedem weiteren Euro 40 Cent von der Hinterbliebenenrente abgezogen. Das ist aus verschiedenen Gründen sehr unfair: 1. Es ist eine VERSICHERUNGSleistung, also beruht sie auch auf Beitragszahlungen, die auch innerhalb einer Ehe gemacht wurden und an einem willkürlichen Punkt gekürzt werden 2. Es ist eine Unterhaltsersatzleistung - aber je mehr man verdient, desto weniger bekommt man und zudem wird es (vs. Unterhalt) versteuert und es sind davon Sozialversicherungabgaben zu zahlen. 85% der Hinterbliebenen Alleinerziehenden sind Frauen. Oft trifft sie das total hart. Viele arbeiten nach...

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Sorgearbeitende erleben täglich Benachteiligungen – oft im Verborgenen, ohne es zu merken, ohne sich zu wehren.

So geht’s

1. Schreib deine Geschichte auf und sende sie uns

2. Wir veröffentlichen sie hier im Blog (eventuell gekürzt) und suchen kollektiv nach Antworten.

3. Werden Muster deutlich? Das ist interessant, wenn es darum geht, strukturelle Benachteiligungen sichtbar zu machen.

4. Wir prüfen, welche Fallbeispiele Teil einer Verfassungsbeschwerde sein könnten und melden uns bei dir. Mit dem Versand deiner Geschichte stimmst du natürlich nur der Veröffentlichung zu – für alles weitere kontaktieren wir dich!

Erzähl uns deine Geschichte. Das nächste Kapitel schreiben wir gemeinsam.

Vertraulicher Umgang mit allen Berichten garantiert. Anonymisierung möglich. Deine Kontaktadresse wird natürlich NICHT veröffentlicht, aber wir brauchen sie, um dich ggf. erreichen zu können.

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