Mein Partner und ich haben einen akademischen Abschluss und arbeiten beide im Bereich IT und Finanzen. Seitdem wir Kinder haben, ist bei uns das Mittelalter ausgebrochen. Ich schaffe es nicht, mehr als 20 Stunden zu arbeiten, weil ich viele Aufgaben im Haushalt übernehme und meine Kinder nachmittags auch sehen möchte. Mein Mann hat vor weniger als 1 Jahr seine Arbeitszeit auf 80% reduziert (damit arbeitet er immer noch 40 Stunden pro Woche) und ist zu Wachzeiten der Kinder nicht oder nur wenige Minuten anwesend.
Ich wünsche mir, das gerechter aufzuteilen, er möchte das nicht.
Ich bin Diplom XXX und wurde in meiner Firma in der XXX Entwicklung angestellt (das ist auch mein Traumberuf) und darf seit der Rückkehr aus meiner 2. Elternzeit diese Tätigkeit nun kaum mehr ausüben, da ich nun „zu langsam“ und „nicht mehr verlässlich“ (so die Worte meine Chefin) bin. Ich übernehme nun nur noch Randarbeiten, die nicht zeitkritisch sind und gefühlt kaum Relevanz haben (Dokumentationen schreiben, Briefe verfassen), was mir jeden Tag sehr schwer fällt. Die Sprintplanung für das Entwicklungsteam findet meist nachmittags statt, wenn ich nicht teilnehmen kann.
Ich habe versucht, eine andere Anstellung als Developer zu finden. Überall steht „auch Teilzeit möglich“. Am Telefon heißt es dann: „Nee, damit meinen wir 35 Stunden, zur Not 30 Stunden.“ Von meiner Chefin bekomme ich Ratschläge, dass ich „doch eine Putzhilfe“ holen soll, damit ich mehr arbeiten kann. Dabei habe ich schon jemanden, der mir einmal pro Woche im Haushalt hilft.