Für gleiche Rechte und Chancen von Care-Arbeitenden
Präambel
Care-Arbeit – Kinder versorgen, Angehörige pflegen, familiären Alltag organisieren, füreinander da sein – ist die Grundlage unseres Zusammenlebens.
Jeder Mensch ist in jeder Lebensphase auf Care-Arbeit angewiesen. Der zeitliche Umfang unbezahlter Care-Arbeit ist dabei fast doppelt so hoch wie der der bezahlten Lohnarbeit (1).
Doch wer diese Aufgaben übernimmt, erfährt zahlreiche Nachteile: geringere Einkommen, weniger Rente, Zeitarmut – und damit eingeschränkte Teilhabe und weniger Möglichkeiten, sich politisch wie kulturell einzubringen.
Diese Benachteiligung trifft besonders Frauen, aber auch alle anderen, die Care-Arbeit leisten – ob in traditionellen Familien, Wahlfamilien, queeren Konstellationen oder freundschaftlich-familiären Beziehungen.
Grundsätze
- Care-Arbeit ist das Fundament unserer Gesellschaft
- Alle Care-Arbeitenden erfahren aufgrund ihrer Fürsorgeverantwortung Nachteile.
- Nachteile durch Fürsorgeverantwortung sind ein strukturelles und kein individuelles Problem.
- Nur eine ausdrückliche Verankerung im Grundgesetz schützt Care-Arbeitende wirksam.
Kernforderung
„Familiäre Fürsorgeverantwortung“ gehört als Diskriminierungsmerkmal in Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes.
Wir laden Organisationen und Institutionen ein, diese Charta zu unterzeichnen und gemeinsam ein starkes Zeichen für Gleichstellung, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit zu setzen.