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Positionen

Alle Pressemitteilungen und Stellungnahmen der Liga in chronologischer Reihenfolge

Stellungnahmen

30.09.2025 Debatte um Abschaffung des Pflegegrads 1

Sozialkürzungen gefährden gesellschaftlichen Zusammenhalt

Berlin, 30. September 2025

Die Liga für unbezahlte Arbeit (LUA) kritisiert die von der Bundesregierung diskutierte Abschaffung des Pflegegrads 1 entschieden. Diese Maßnahme würde 860.000 Menschen mit Beeinträchtigungen wichtige Unterstützung entziehen und setzt eine problematische Sparpolitik zu Lasten vulnerabler Gruppen fort.

Pflegegrad 1: Wichtige Hilfe für Betroffene und Angehörige

Menschen mit Pflegegrad 1 – oft mit beginnender Demenz oder leichten körperlichen Einschränkungen – erhalten derzeit bis zu 131 Euro monatlich für Entlastungsleistungen, Zuschüsse für Wohnraumanpassungen und Pflegehilfsmittel. Diese Hilfen ermöglichen es vielen, länger selbstständig zu Hause zu leben und entlasten gleichzeitig pflegende Angehörige, die bereits jetzt den Großteil der Care-Arbeit in unserer Gesellschaft leisten.

Die Streichung würde nicht nur die Betroffenen hart treffen, sondern auch die meist weiblichen Angehörigen, die dann noch mehr unbezahlte Arbeit übernehmen müssten – ohne entsprechende gesellschaftliche Anerkennung oder finanzielle Absicherung.

Bedrohung für demokratische Stabilität

Sozialkürzungen wie diese sind nicht nur sozialpolitisch problematisch, sondern können auch die demokratische Stabilität erheblich beeinträchtigen. Wenn der Staat systematisch bei denjenigen spart, die keine starke Lobby haben, während gleichzeitig Steuerschlupflöcher bestehen bleiben, entstehen berechtigte Zweifel an der Gerechtigkeit unseres Systems.

Diese wachsende Unsicherheit und das schwindende Vertrauen in staatliche Institutionen können den sozialen Frieden ernsthaft gefährden und antidemokratischen Kräften erheblichen Auftrieb geben.

Alternative: Gerechte Finanzierung statt Kürzungen

Statt bei vulnerablen Gruppen zu kürzen, muss die Politik alternative Finanzierungsquellen erschließen. Greenpeace hat beispielsweise vorgerechnet: Eine Milliardärssteuer von zwei Prozent auf Vermögen ab 100 Millionen Euro könnte bis 2030 rund 200 Milliarden Euro einbringen – mehr als ausreichend, um die Pflegeversicherung wie auch die Gesetzlichen Krankenversicherungen zu stabilisieren und in eine zukunftsfähige Care-Infrastruktur zu investieren.

Langfristiger Schutz durch Grundgesetzänderung

Die LUA fordert die Aufnahme familiärer Fürsorgeverantwortung als Diskriminierungsmerkmal in Artikel 3 des Grundgesetzes. Dies würde einen nachhaltigen Schutz vor willkürlichen Kürzungen in der unbezahlten Care-Arbeit schaffen und ein klares Signal für die Wertschätzung dieses gesellschaftlich unverzichtbaren Beitrags setzen.

„Diese geplanten Kürzungen zeigen einmal mehr, wie wenig Wertschätzung Sorgearbeit in unserer Gesellschaft erfährt“, erklärt Jo Lücke, Gründerin der LUA. „Während Milliarden für Konzerne bereitstehen, sollen nun ausgerechnet die Menschen dafür büßen, die täglich für andere da sind. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch kurzsichtig, denn ohne starke Care-Strukturen bricht unsere Gesellschaft zusammen.“

Eindringlicher Appell an die Politik

Die Liga appelliert eindringlich an die Bundesregierung, diese Pläne zu stoppen und stattdessen eine gerechte Finanzierung der Pflege anzugehen. Care ist ein fundamentaler Baustein unserer Gesellschaft und verdient Schutz und Anerkennung – keine Kürzungen.

 

Über die LUA:
Die Liga für unbezahlte Arbeit e.V. ist die erste zentrale Interessenvertretung für alle familiär Sorgearbeitenden in Deutschland. Sie wurde 2025 gegründet und setzt sich für die rechtliche Absicherung und gesellschaftliche Aufwertung von Sorgearbeit ein.

Hinweis für die Redaktion:
Bildmaterial und Hintergrundinformationen finden Sie unter https://lua-carewerkschaft.de/presse/

Jo Lücke (sie/ihr) / Franzi Helms (sie/ihr)
Gründerinnen & Vorstand
+49 163 683 42 12
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Liga für unbezahlte Arbeit e.V.
Deine Stimme. Deine Bewegung. Deine Carewerkschaft.
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09.07.2025 8-Stunden-Tag-Debatte der Bundesregierung

Abschaffung des 8-Stunden-Tags ist ein Angriff auf Sorgearbeitende und Geschlechtergerechtigkeit

Berlin, 9. Juli 2025

Die Liga für unbezahlte Arbeit verurteilt die geplante Abschaffung des 8-Stunden-Tags durch die Bundesregierung als antifeministischen Rückschritt, der Sorgearbeitende systematisch benachteiligt und die Geschlechterungleichheit in Deutschland weiter verschärfen wird.

Sorgebeziehungen leiden unter überlangen Arbeitstagen

Die geplante Ausweitung der täglichen Arbeitszeit auf bis zu 12 Stunden bedroht die Grundlagen funktionierender Sorgebeziehungen. Sorgearbeit – sei es die Betreuung von Kindern, die Pflege von Angehörigen oder die emotionale Unterstützung in Freundschaften – erfordert kontinuierliche Präsenz und kann nicht beliebig verschoben oder komprimiert werden. 

„Sorgezeiten sind unkürzbar und nicht optional“, erklärt Jo Lücke, Gründerin der Liga für unbezahlte Arbeit. „Wenn Erwerbsarbeitszeiten ausgeweitet werden, bleibt diese essenzielle Arbeit trotzdem bestehen – sie wird nur noch mehr in die Randzeiten gedrängt oder von bereits überlasteten Personen übernommen.“

Gesundheitliche Belastungsspitzen gefährden Sorgekapazitäten

Überlange Arbeitszeiten führen nachweislich zu erhöhtem Stress, Erschöpfung und gesundheitlichen Problemen. Wer nach einem 12-Stunden-Tag nach Hause kommt, hat weder die physische noch die psychische Kapazität, qualitätsvolle Sorgearbeit zu leisten. Die Folge: Sorgebeziehungen werden oberflächlicher, Kinder und pflegebedürftige Angehörige erhalten weniger Aufmerksamkeit, und die Qualität der Fürsorge sinkt dramatisch.

Besonders problematisch ist, dass diese Belastung nicht gleichmäßig verteilt ist: Frauen leisten bereits heute durchschnittlich acht Stunden mehr unbezahlte Sorgearbeit pro Woche als Männer. Eine Ausweitung der Erwerbsarbeitszeit verschärft diese Doppelbelastung zusätzlich.

Gender Lifetime Earnings Gap wird sich weiter vergrößern

Die geplanten steuerfreien Zuschläge für Überstunden, die nur Vollzeitbeschäftigten zugutekommen, sind dabei ein direkter Angriff auf die wirtschaftliche Gleichstellung. Fast jede zweite erwerbstätige Frau arbeitet Teilzeit – oft unfreiwillig aufgrund von Sorgeverpflichtungen. Diese Frauen werden von den steuerlichen Vorteilen systematisch ausgeschlossen.

Wenn Vollzeitarbeit steuerlich belohnt wird, während Teilzeitarbeit benachteiligt bleibt, verstärkt das die bereits bestehende Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. Der Gender Lifetime Earnings Gap – also der Unterschied in den Lebenseinkommen von Männern und Frauen – wird sich dadurch weiter vergrößern. Das widerspricht dem Verfassungsauftrag, die Gleichstellung der Geschlechter aktiv voranzubringen. 

Antifeministischer Rückschritt in der Arbeitspolitik

Die Abschaffung des 8-Stunden-Tags ist ein antifeministischer Rückschritt. Statt Sorgearbeit gesellschaftlich anzuerkennen und fair zu verteilen, wird ein System gestärkt, das Sorgearbeitende systematisch benachteiligt.

Die Liga für unbezahlte Arbeit fordert stattdessen:

  • Beibehaltung des 8-Stunden-Tags als Schutz vor Überausbeutung
  • Reduzierung der Normalarbeitszeit zur besseren Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit
  • Steuerliche Gleichstellung** von Teilzeit- und Vollzeitarbeit
  • Aufnahme der familiären Fürsorgeverantwortung in Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes als Diskriminierungsmerkmal

Sorgearbeit ist systemrelevant

„Unsere Gesellschaft funktioniert nur, weil täglich Millionen von Menschen unbezahlte Sorgearbeit leisten“, betont Franzi Helms, Geschäftsführerin der Liga.

Diese Arbeit ist nicht weniger wichtig als Erwerbsarbeit – sie ist die Grundlage des Zusammenlebens. Eine Politik, die Sorgearbeitende systematisch benachteiligt, gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

 

Über die LUA:
Die Liga für unbezahlte Arbeit e.V. ist die erste zentrale Interessenvertretung für alle familiär Sorgearbeitenden in Deutschland. Sie wurde 2025 gegründet und setzt sich für die rechtliche Absicherung und gesellschaftliche Aufwertung von Sorgearbeit ein.

Hinweis für die Redaktion:
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24.06.2025 Neue Zahlen zeigen: Fürsorgeverantwortung wird zur Armutsfalle

Bürgergeld-Studie belegt systematische Diskriminierung von Sorgearbeitenden

Berlin, 24.06.2025

Die am 23.06.25 veröffentlichte Studie von Sanktionsfrei e.V. liefert erschreckende Belege für die systematische Benachteiligung von Menschen mit Fürsorgeverantwortung im deutschen Sozialsystem. 54% der Eltern im Bürgergeld verzichten auf Essen, damit ihre Kinder satt werden. Jede*r zweite Befragte mit Kindern kann aufgrund fehlender Betreuung keine Arbeit aufnehmen. Bei pflegenden Angehörigen sind es sogar 88%, die ihre Fürsorgeverantwortung als Hindernis bei der Arbeitssuche erleben.

Diese Studie dokumentiert nichts weniger als strukturelle Diskriminierung. Menschen werden systematisch benachteiligt, weil sie gesellschaftlich unverzichtbare Fürsorgearbeit leisten. Das ist verfassungswidrig.

Die Daten zeigen ein perfides System: Während 30% der erwerbsfähigen Bürgergeld-Beziehenden dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, weil sie Kinder betreuen oder Angehörige pflegen, werden sie gleichzeitig mit einem Regelsatz abgespeist, der nicht einmal das Existenzminimum sichert.

„Hier wird Care-Arbeit nicht nur unsichtbar gemacht, sondern aktiv bestraft“, so Jo Lücke, Vorstand der Liga für unbezahlte Arbeit. „Wer sich um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige kümmert, wird in die Abhängigkeit gedrängt und von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen.“

Die Liga für unbezahlte Arbeit fordert deshalb die Aufnahme familiärer Fürsorgeverantwortung als Diskriminierungsmerkmal in Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes.

„Wenn familiäre Fürsorgeverantwortung verfassungsrechtlich geschützt wäre, könnte kein Jobcenter mehr Alleinerziehende zu Nachtschichten zwingen oder pflegende Angehörige sanktionieren, weil sie nicht 40 Stunden arbeiten können“, erklärt Franzi Helms, Gründerin der Liga.

Die Studie macht deutlich: Das Problem liegt nicht bei den Menschen, sondern im System. Aber die politischen Vorzeichen verschlechtern sich. 72% der Bürgergeld-Beziehenden haben Angst vor weiteren Verschärfungen. Die geplante „Neue Grundsicherung“ droht, die Situation zu verschärfen.

„Wir stehen an einem Wendepunkt. Entweder wir schaffen jetzt den verfassungsrechtlichen Schutz für Sorgearbeitende – oder wir erleben eine Rückkehr zu Verhältnissen, die Millionen Menschen in Armut und Abhängigkeit drängen“, so Lücke und Helms.

Die Zeit für kosmetische Korrekturen ist vorbei. Die Verfassung muss endlich anerkennen, was längst Realität ist: Ohne Sorgearbeit funktioniert keine Gesellschaft. Es ist höchste Zeit, dass das Grundgesetz dieser Erkenntnis Rechnung trägt.

Die Liga für unbezahlte Arbeit (LUA) ist Deutschlands erste gewerkschaftsähnliche Organisation für familiäre Sorgearbeit und kämpft für die verfassungsrechtliche Verankerung des Schutzes vor Diskriminierung aufgrund von Fürsorgeverantwortung.

Liga für unbezahlte Arbeit e. V.

Kontakt: Jo Lücke / Franzi Helms, info@lua-carewerkschaft.de

20.06.2025 Die Bahn schafft die vergünstigte Familienreservierung ab

Kein Vorteil, sondern Nachteilsausgleich

Berlin, 20.06.2025

Die Entscheidung der Deutschen Bahn, die vergünstigte Familienreservierung abzuschaffen, ist ein Rückschritt für soziale Gerechtigkeit und diskriminierungsfreie Mobilität. Was als „Extra“ dargestellt wird, war in Wahrheit ein notwendiger Ausgleich struktureller Benachteiligung.

Familien haben beim Bahnfahren strukturell höhere Kosten und Aufwände: mehr Gepäck, komplexere Buchungen, größerer Platzbedarf und höhere Ticketkosten. Gleichzeitig leisten Eltern gesellschaftlich wichtige Sorgearbeit. Die vergünstigte Familienreservierung war ein kleiner, aber wichtiger Ausgleich für diese Mehrbelastung.

Ihre Abschaffung reiht sich ein in eine wachsende gesellschaftliche Tendenz, Fürsorgearbeit zu übersehen, kleinzureden oder aus dem öffentlichen Raum zu drängen.

Maßnahmen wie die Frauenquote oder die bevorzugte Einstellung von Menschen mit Behinderungen bei gleicher Qualifikation sind ebenfalls kein Ausdruck von „Sonderrechten“, sondern Mittel, um strukturelle Hürden auszugleichen. Ebenso war die Familienreservierung ein bescheidener, aber wirksamer Beitrag zu gleichberechtigter gesellschaftlicher Teilhabe.

Die Liga für unbezahlte Arbeit fordert die Bahn auf, diese Entscheidung zu überdenken. Wer von Familienkunden spricht, muss auch für sie mitdenken. Es kann nicht sein, dass es zunehmend zur finanziellen und organisatorischen Herausforderung wird, mit Kindern am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Liga schließt sich daher der Petition des Verkehrsclubs Deutschland an.

Wer Fürsorge unsichtbar macht, macht Ungleichheit größer.

Liga für unbezahlte Arbeit e. V.

Kontakt: Jo Lücke / Franzi Helms, info@lua-carewerkschaft.de

01.06.2025 Internationaler Kindertag

Mehr Lohnarbeit ist keine Antwort auf die Zukunft unserer Kinder

Berlin, 01.06.2025

Zum Internationalen Kindertag sprechen viele über das Wohl der Kinder – aber wer zieht politische Konsequenzen daraus? Wenn Spitzenpolitiker wie Friedrich Merz fordern, alle müssten „mehr arbeiten“, dann stellt sich die Frage: Auf wessen Rücken soll diese Arbeitszeitverlängerung ausgetragen werden? Und was bedeutet das für Kinder?

Die Annahme, dass mehr Erwerbsarbeit automatisch mehr Wohlstand schafft, blendet aus, dass Kinder Zeit, Begleitung und Beziehung brauchen. Nicht Konsum, sondern verlässliche Sorgearbeit ist das Fundament gelingender Entwicklung. Wenn Eltern, Erziehende und Lehrkräfte noch weniger Zeit haben, entsteht ein Vakuum. Es fehlt an Zuwendung, an Gespräch, an Medienbegleitung – an allem, was junge Menschen in einer komplexer werdenden Welt stärkt.

Die Folgen dieser unterlassenen Sorgearbeit sind bereits spürbar: psychische Belastungen nehmen zu, Einsamkeit und Desorientierung wachsen, soziale Ungleichheiten verfestigen sich. Auch Schulen und Kitas leiden unter Personalmangel, überlasteten Fachkräften und fehlender Struktur für echte Beziehungsarbeit. Und genau dort wird gekürzt – statt investiert.

Die Forschung ist eindeutig: Der Ökonom James Heckman zeigte bereits vor über 15 Jahren, dass Investitionen in frühkindliche Bildung und Betreuung – also in die Sorgearbeit rund um Kinder – die höchste gesellschaftliche Rendite erzielen. Doch aktuell steuern wir in die entgegengesetzte Richtung: weniger Zeit für Kinder, schlechtere Bedingungen für Betreuung und Bildung, wachsender Druck zur Erwerbsarbeit.

Als Liga für unbezahlte Arbeit fordern wir deshalb: Sorgearbeit muss als gleichwertig anerkannt und verfassungsrechtlich geschützt werden. Unsere zentrale Forderung ist die Aufnahme von familiärer Fürsorgeverantwortung als Diskriminierungsmerkmal in Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes. Denn wer wegen Sorgearbeit benachteiligt wird – ob ökonomisch, sozial oder politisch – ist oft nicht nur selbst betroffen, sondern auch die Kinder, für die gesorgt wird.

Ein Grundgesetz, das Fürsorge schützt, schützt auch Kinder. Es schafft neue Grundlagen für eine gerechtere Zeitverteilung, bessere Bedingungen in Kitas, Schulen und Familien – und für eine Gesellschaft, die Sorge nicht nur fordert, sondern endlich fördert.

Liga für unbezahlte Arbeit e. V.

Kontakt: Jo Lücke / Franzi Helms, info@lua-carewerkschaft.de

26.05.2025 Prien schlägt Pflegegeld vor

Zum Vorschlag eines Pflegegeldes als Lohnersatzleistung

Berlin, 26.05.2025

Die Diskussion um ein sogenanntes Familienpflegegeld, wie es aktuell von Bundesministerin Karin Prien vorgeschlagen wird, ist überfällig. Millionen Menschen in Deutschland leisten täglich unbezahlte Pflege – sie springen ein, wo der Staat keine Versorgung mehr sicherstellt. Ein Großteil dieser Care-Arbeit wird im Privaten geleistet, vor allem von Frauen. Der Vorschlag, pflegenden Angehörigen zumindest für einige Jahre eine Lohnersatzleistung zu ermöglichen, ist ein Schritt in die richtige Richtung – aber er greift zu kurz.

Pflege endet nicht nach zwei Jahren.
Gerade Eltern, die ihre Kinder mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen pflegen, tun dies oft jahrzehntelang. Auch pflegende Partner*innen oder Kinder erwachsener Pflegebedürftiger übernehmen über viele Jahre hinweg tägliche Sorgearbeit. Eine zeitlich befristete Leistung kann diesen Realitäten nicht gerecht werden. Was es braucht, sind tragfähige, langfristige Lösungen, die Fürsorge nicht nur kurzfristig entlasten, sondern strukturell absichern.

Unbezahlte Pflege verstärkt den Fachkräftemangel.
Der Fachkräftemangel in der Pflege ist längst Realität. Doch wenn Angehörige ihre Erwerbsarbeit reduzieren oder aufgeben, um diese Lücken zu füllen, entsteht ein Teufelskreis: Sie fehlen selbst als Fachkräfte – in Kitas, Schulen, Krankenhäusern, Behörden, Werkstätten. Die private Übernahme öffentlicher Aufgaben untergräbt so die Funktionsfähigkeit der gesamten Gesellschaft. Wer heute zulässt, dass Angehörige den Pflegenotstand allein abfangen, zahlt morgen doppelt – durch fehlende Fachkräfte, höhere Gesundheitskosten und soziale Ungleichheit.

Wirtschaftliches Eigeninteresse und politische Verantwortung
Es liegt im ureigenen Interesse der Wirtschaft, dass Sorgearbeit nachhaltig organisiert wird. Nur wenn Pflege und Beruf vereinbar sind, kann Erwerbsarbeit auf stabilen Beinen stehen. Statt Flickenteppiche und befristete Maßnahmen brauchen wir umfassende Konzepte, die die Realität der Menschen ernst nehmen – und Sorgearbeit als das behandeln, was sie ist: systemrelevant.

Unsere Forderung: Sorgearbeit ins Grundgesetz
Die Liga für unbezahlte Arbeit fordert, familiäre Fürsorgeverantwortung als Diskriminierungsmerkmal in Artikel 3 Absatz 3 Grundgesetz aufzunehmen. Damit wird klar: Niemand darf benachteiligt werden, weil er oder sie Verantwortung für andere übernimmt – weder finanziell, noch beruflich, noch sozial. Diese verfassungsrechtliche Absicherung zwingt die Politik, nachhaltige und faire Lösungen zu entwickeln, statt auf kurzfristige Entlastung zu setzen. Gleichzeitig würde die damit verbundene Aufwertung auch der beruflichen Sorgearbeit zugutekommen: Wenn unbezahlte und bezahlte Care-Arbeit endlich gleichwertig behandelt werden, verbessern sich die Bedingungen in Pflegeberufen – und damit ihre Attraktivität.

Wer heute Sorgearbeit stärkt, stärkt morgen unsere Demokratie, unsere Wirtschaft und unser soziales Miteinander. Es ist Zeit, dass wir Pflege und Fürsorge endlich verlässlich absichern – nicht aus Gnade, sondern aus Notwendigkeit.

Kontakt: Jo Lücke / Franzi Helms, info@lua-carewerkschaft.de

Pressemitteilungen

Pressemitteilung vom 28.08.2025

Care-Pflicht statt Wehrpflicht: Wahre Wehrhaftigkeit entsteht durch Fürsorge

Berlin, 28. August 2025

Das neue Wehrdienstmodell der Bundesregierung greift zu kurz. Die Liga für unbezahlte Arbeit schlägt stattdessen einen anderen Weg vor: Eine Care-Pflicht als Voraussetzung für politische Ämter und Führungspositionen – als Fundament echter gesellschaftlicher Wehrhaftigkeit.

Wehrhaftigkeit beginnt mit Resilienz und Vertrauen

Die Wehrhaftigkeit einer Gesellschaft entsteht nicht primär durch militärische Stärke, sondern durch die Fähigkeit ihrer Bürger*innen, Krisen zu bewältigen, Konflikte zu lösen und Gemeinschaft zu schaffen. Diese Kompetenzen – Resilienz, Frustrationstoleranz, Empathie und Vertrauen – werden nicht im Kasernenhof erlernt, sondern durch die tägliche Erfahrung von Fürsorge und Verantwortung.

Wer Verletzlichkeit versteht, geht sorgsamer mit Gewalt um

Ein Care-Pflichtjahr konfrontiert Menschen mit der fundamentalen Verletzlichkeit menschlichen Lebens. Wer erlebt hat, wie ein krankes Kind um jeden Atemzug kämpft, wie ein Mensch mit Demenz seine Erinnerungen verliert oder wie Gewalt Familien zerstört, wird kriegerische Mittel nicht leichtfertig einsetzen. Man lernt

    • Geduld und Ausdauer in schwierigen Situationen
    • Verantwortung für verletzliche Menschen zu übernehmen
    • Konflikte ohne Gewalt zu lösen
    • Die eigenen Grenzen zu erkennen und zu respektieren
    • Vertrauen aufzubauen und zu erhalten

Diese Fähigkeiten sind die Grundlage einer stabilen, demokratischen Gesellschaft – und damit der beste Schutz vor äußeren wie inneren Bedrohungen.

Care-Pflicht als Qualifikation für Verantwortung

„Wer über das Leben anderer entscheiden will, muss verstehen, was es bedeutet, für andere zu sorgen“, erklärt Jo Lücke, Gründerin der Liga für unbezahlte Arbeit. „Politiker*innen, die von Sorgearbeit maximal entfremdet sind, treffen Entscheidungen über Gesundheitssysteme und Pflegepolitik, ohne die Realität zu kennen. Das muss sich ändern.“

Die Liga für unbezahlte Arbeit schlägt daher vor:

    1. Einführung einer einjährigen Care-Pflicht als Voraussetzung für politische Ämter – von der Kommunalpolitik bis zur Bundesebene.
    2. Care-Pflicht als Voraussetzung für Führungspositionen mit Personalverantwortung in Unternehmen und Organisationen. Wer Menschen führen will, muss gelernt haben, Menschen zu verstehen und zu unterstützen.
    3. Flexible Umsetzung in jedem Lebensalter – wahlweise in Kitas, Pflegeheimen, Behindertenhilfe, Familienzentren oder bei der Unterstützung pflegender Angehöriger. Die Care-Pflicht kann vor dem Amtsantritt oder der Beförderung absolviert werden.
    4. Anerkennung bereits geleisteter Sorgearbeit – wer bereits Kinder großgezogen, Angehörige gepflegt oder beruflich in der Care-Arbeit tätig war, hat diese Qualifikation bereits erworben.
    5. Aufnahme familiärer Fürsorgeverantwortung als Diskriminierungsmerkmal in Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes, um die verfassungsrechtliche Grundlage für diese gesellschaftliche Prioritätensetzung zu schaffen.

Führung durch Fürsorge

Die Liga für unbezahlte Arbeit steht nicht für Pazifismus um jeden Preis. Verteidigung ist manchmal notwendig. Aber es gibt einen Zusammenhang zwischen mangelnder Fürsorge in einer Gesellschaft und erhöhter Gewaltbereitschaft. Umgekehrt schaffen Gesellschaften, die Fürsorge wertschätzen und fördern, stabilere, friedlichere Strukturen – und sind damit letztendlich wehrhafter gegen Bedrohungen aller Art.

Die stärkste Verteidigung einer Gesellschaft ist eine Gesellschaft, die von Menschen geführt wird, die gelernt haben, sich um andere zu kümmern. Deswegen: Care-Pflicht statt Wehrpflicht.


Über die LUA:
Die Liga für unbezahlte Arbeit e.V. ist die erste zentrale Interessenvertretung für alle familiär Sorgearbeitenden in Deutschland. Sie wurde 2025 gegründet und setzt sich für die rechtliche Absicherung und gesellschaftliche Aufwertung von Sorgearbeit ein.

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Pressemitteilung vom 10.07.2025

Abschaffung des 8-Stunden-Tags ist ein Angriff auf Sorgearbeitende und Geschlechtergerechtigkeit

Berlin, 9. Juli 2025

Die Liga für unbezahlte Arbeit verurteilt die geplante Abschaffung des 8-Stunden-Tags durch die Bundesregierung als antifeministischen Rückschritt, der Sorgearbeitende systematisch benachteiligt und die Geschlechterungleichheit in Deutschland weiter verschärfen wird.

Sorgebeziehungen leiden unter überlangen Arbeitstagen

Die geplante Ausweitung der täglichen Arbeitszeit auf bis zu 13 Stunden bedroht die Grundlagen funktionierender Sorgebeziehungen. Sorgearbeit – sei es die Betreuung von Kindern, die Pflege von Angehörigen oder die emotionale Unterstützung in Freundschaften – erfordert kontinuierliche Präsenz und kann nicht beliebig verschoben oder komprimiert werden.

„Sorgezeiten sind unkürzbar und nicht optional“, erklärt Jo Lücke, Gründerin der Liga für unbezahlte Arbeit. „Wenn Erwerbsarbeitszeiten ausgeweitet werden, bleibt diese essenzielle Arbeit trotzdem bestehen – sie wird nur noch mehr in die Randzeiten gedrängt oder von bereits überlasteten Personen übernommen.“

Gesundheitliche Belastungsspitzen gefährden Sorgekapazitäten

Überlange Arbeitszeiten führen nachweislich zu erhöhtem Stress, Erschöpfung und gesundheitlichen Problemen. Wer nach einem 12-Stunden-Tag nach Hause kommt, hat weder die physische noch die psychische Kapazität, qualitätsvolle Sorgearbeit zu leisten. Die Folge: Sorgebeziehungen werden oberflächlicher, Kinder und pflegebedürftige Angehörige erhalten weniger Aufmerksamkeit, und die Qualität der Fürsorge sinkt dramatisch.

Besonders problematisch ist, dass diese Belastung nicht gleichmäßig verteilt ist: Frauen leisten bereits heute durchschnittlich acht Stunden mehr unbezahlte Sorgearbeit pro Woche als Männer. Eine Ausweitung der Erwerbsarbeitszeit verschärft diese Doppelbelastung zusätzlich.

Gender Lifetime Earnings Gap wird sich weiter vergrößern

Die geplanten steuerfreien Zuschläge für Überstunden, die nur Vollzeitbeschäftigten zugutekommen, sind dabei ein direkter Angriff auf die wirtschaftliche Gleichstellung. Fast jede zweite erwerbstätige Frau arbeitet Teilzeit – oft unfreiwillig aufgrund von Sorgeverpflichtungen. Diese Frauen werden von den steuerlichen Vorteilen systematisch ausgeschlossen.

Wenn Vollzeitarbeit steuerlich belohnt wird, während Teilzeitarbeit benachteiligt bleibt, verstärkt das die bereits bestehende Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. Der Gender Lifetime Earnings Gap – also der Unterschied in den Lebenseinkommen von Männern und Frauen – wird sich dadurch weiter vergrößern. Das widerspricht dem Verfassungsauftrag, die Gleichstellung der Geschlechter aktiv voranzubringen.

Antifeministischer Rückschritt in der Arbeitspolitik

Die Abschaffung des 8-Stunden-Tags ist ein antifeministischer Rückschritt. Statt Sorgearbeit gesellschaftlich anzuerkennen und fair zu verteilen, wird ein System gestärkt, das Sorgearbeitende systematisch benachteiligt.

Die Liga für unbezahlte Arbeit fordert stattdessen:

  • Beibehaltung des 8-Stunden-Tags als Schutz vor Überausbeutung
  • Reduzierung der Normalarbeitszeit zur besseren Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit
  • Steuerliche Gleichstellung** von Teilzeit- und Vollzeitarbeit
  • Aufnahme der familiären Fürsorgeverantwortung in Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes als Diskriminierungsmerkmal

Sorgearbeit ist systemrelevant – nicht optional

„Unsere Gesellschaft funktioniert nur, weil täglich Millionen von Menschen unbezahlte Sorgearbeit leisten“, betont Franzi Helms, Geschäftsführerin der Liga.

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Pressemitteilung vom 01.06.2025

Mehr Zeit statt mehr Arbeit: Sorgearbeit ist kein Wohlstandsverzicht

Zum Internationalen Kindertag am 1. Juni 2025

Berlin, 30. Mai 2025 – „Mehr Arbeit für alle“ – mit dieser Forderung heizt Bundeskanzler Friedrich Merz die Debatte um Arbeitszeit erneut an. Doch die Liga für unbezahlte Arbeit e. V. warnt zum Internationalen Kindertag vor den realen Kosten dieser Rhetorik: „Wer Erwerbszeit ausweitet, kürzt automatisch Zeit für Kinder – mit langfristigen Folgen für die ganze Gesellschaft. Kinder brauchen keine Eltern mit Burnout – sie brauchen Erwachsene mit Zeit, Zuwendung und politisch abgesicherter Fürsorgearbeit“, sagt Jo Lücke, Gründerin der Liga. Wenn familiäre Sorge weiter in den Feierabend oder ins Wochenende gedrängt wird, entstehen Lücken in Beziehung, Bildung und Begleitung – mit dramatischen Folgen: steigende psychische Belastungen, soziale Vereinsamung, Orientierungslosigkeit.

Nicht nur Familien, auch Schulen und Kitas geraten unter Druck: fehlendes Personal, überlastete Fachkräfte und Kürzungen gefährden die Grundlagen kindlicher Entwicklung. Stattdessen brauche es Investitionen in Sorgearbeit – und ein politisches Umdenken, das Care nicht länger als Privatangelegenheit, sondern als demokratische Notwendigkeit begreift.

Die Liga fordert daher eine verfassungsrechtliche Absicherung von Fürsorgeverantwortung: „Wer wegen Sorgearbeit benachteiligt wird – sei es finanziell, sozial oder politisch – gefährdet nicht nur seine eigene Zukunft, sondern auch die der Kinder, um die er oder sie sich kümmert”, so Vorsitzende Franzi Helms.

Die zentrale Forderung der Liga: Familiäre Fürsorge soll als Diskriminierungsmerkmal in Artikel 3 Absatz 3 Grundgesetz aufgenommen werden. Denn ein Grundgesetz, das Fürsorgende schützt, schützt auch Kinder.


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Pressemitteilung vom 01.05.2025

Erste Carewerkschaft Deutschlands fordert Neubewertung von Sorgearbeit

Berlin, 01.05.2025

Mit leeren Töpfen und klaren Forderungen nimmt die Liga für unbezahlte
Arbeit (LUA) am 1. Mai ihre Arbeit auf. Die erste „Carewerkschaft“ Deutschlands kämpft für die
verfassungsrechtliche Anerkennung von Sorgearbeit und gegen die Benachteiligung von
Menschen, die unbezahlt Kinder betreuen oder Angehörige pflegen.

„Wenn die Gewerkschaften für bessere Bedingungen in der bezahlten Arbeit auf die Straße
gehen, gehen wir für unbezahlte Arbeit mit. Wir können nicht länger zulassen, dass jemand, der
Kinder hat oder Angehörige pflegt, in der Altersarmut landet“, so Mitgründerin Franzi Helms.

Die Liga für unbezahlte Arbeit hat ermittelt, dass die Hälfte aller Erwachsenen zwischen 25 und
65 Jahren (22,4 Mio Menschen) Sorgeverantwortung trägt – sei es für Kinder, pflegebedürftige
Familienmitglieder oder beides. Die Folgen sind gravierend: Wer sorgt, verliert – bei Gehalt,
Karriere und Rente.

„Die Bundesregierung muss endlich handeln und Sorgearbeitende vor Benachteiligung
schützen. Wir fordern, dass familiäre Fürsorgeverantwortung als Diskriminierungsmerkmal ins
Grundgesetz aufgenommen wird“, erläutert Mitgründerin Jo Lücke. „Wir sind keine
Heinzelwesen, die still im Hintergrund funktionieren. Wir kennen unseren Wert und fordern,
was uns zusteht.“

Die Liga für unbezahlte Arbeit wird am 1. Mai an der traditionellen DGB-Demonstration in Berlin
teilnehmen. Erkennbar sind die Mitglieder an leeren Töpfen und dem Banner „Unbezahlt und
ungesehen? Ohne uns bleibt alles stehen!“

Als gewerkschaftsähnliche Organisation verfolgt die Liga mehrere strategische Ziele: Neben
intensiver Öffentlichkeitsarbeit plant sie regelmäßige Vernetzungstreffen, Bildungsangebote
und den Aufbau einer Rechtsberatung für Sorgearbeitende. Mittelfristig wird ein bundesweiter
Streik für Sorgearbeit vorbereitet. “Wie eine Gewerkschaft. Nur für Sorge”, lautet ihr Leitsatz.


Über die LUA:
Die Liga für unbezahlte Arbeit e.V. ist die erste zentrale Interessenvertretung für alle familiär Sorgearbeitenden in Deutschland. Sie wurde 2025 gegründet und setzt sich für die rechtliche Absicherung und gesellschaftliche Aufwertung von Sorgearbeit ein.

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