Als Tante von vier (Klein-)Kindern, die gemeinsam in Pflege bei meinen Eltern leben, erfülle ich eine offiziell undefinierbare und unsichtbare Rolle und leiste seit Jahren unbezahlte Sorgearbeit: Vor dem Einzug der Kinder und in deren Eingewöhnungszeit in pflegeelterlicher Rolle in Vollzeit (wofür ich mein Studium für 2 Semester ausgesetzt und meinen damaligen Wohnort aufgegeben habe), seither (zwar räumlich distanziert aber fast ununterbrochen) z.B. durch die Planung und -durchführung von Aktivitäten mit den Kindern, als Unterstützung bei der Erstellung von Berichten über die psychosoziale Entwicklung der Kinder oder in Gesprächen mit meiner Mutter über die Kindererziehung und den Alltag, um sie zu entlasten. Mein Vater ist zwischenzeitlich psychisch erkrankt, was eine zusätzliche Belastung für die gesamte familiäre Situation darstellt und für mich mit mehr emotionaler Sorgearbeit einhergeht. Von Seiten meiner Familie gibt es durch traditionelle Rollenbilder kaum Anerkennung dafür, sondern es entsteht eher der Eindruck, dass ich mehr Einsatz zeigen, z.B. wieder in die Nähe ziehen sollte. Von Seiten der Behörden gab es nie eine finanzielle Wertschätzung für meine Arbeit oder rechtliche Zugeständnisse.


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