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Eure Geschichten von Diskriminierung als Eltern, Pflegende, Fürsorgende

Ceylan: Die unsichtbare Benachteiligung von Müttern

Mai 3, 2025 | Beruf & Karriere | 0 Kommentare

Ich bin 45, Mama von drei Kindern, stamme ursprünglich aus Ostdeutschland und habe deshalb nie Unterstützung bei der Carearbeit zB durch die Großeltern erhalten „können“. Aktuell lebe ich in Trennung von einem finanziell und emotional ausbeutenden Ehemann. Ich habe für jedes Kind mangels Betreuungsplätze zwei Jahre in voller Carearbeit zu Hause verbracht (und noch ehrenamtlich einen dreigruppigen privaten Kindergarten mit geleitet) und zwischen den Geburten bzw seit 2016 mit hoher Stundenzahl gearbeitet. Im Beruf wurde ich immer wieder mit Sprüchen wie z.B. „Ihre Beurteilung ist durchschnittlich, obwohl Sie eine Bessere verdient hätten, aber dafür haben Sie ja Homeoffice genehmigt bekommen“. Für besondere inhaltliche Themen, Veranstaltungen, Expertengruppen oder für einen sogenannten Talentpool wurden kinderlose Kolleginnen oder Kollegen jeden Alters bevorzugt. Beförderungen bekamen andere wie z.B. mein Mann, der durchgehend beschäftigt war, weil er ja die „Familie ernähre“.

Am Schlimmsten war die Coronazeit. Sie war so auslaugend, dass ich es kaum in Worte fassen kann., während sich kinderlose Kollegen/innen langweilten. Ich persönlich stehe also karrieretechnisch und gehaltstechnisch weit hinter den männlichen Kollegen gleichen Alters und das in einer Behörde. Ich kann mir lebhaft vorstellen wie es Frauen in der Privatwirtschaft ergeht.

Ich habe den gleichen Studienabschluss wie meine Kollegen/innen, kann also ebenso wie diese alles erlernen. Dennoch werden mir Fähigkeiten aufgrund meiner Carearbeit abgesprochen. Und ja, ich kann nicht 18 Stunden am Tag beruflich tätig sein, wenn ich noch drei weitere quasi Vollzeitjobs mit meinen Kindern habe. Meine drei Kinder werden aber die Renten und indirekt auch die Pensionen für meine Generation zahlen. Wer davon maximal profitiert, sind jedoch jene Mitarbeiter oder -innen, welche nicht durch die Careabeit benachteiligt waren. Am eindrucksvollsten finde ich, dass meine jungen Kollegen/innen ohne Carearbeit in Teilzeit arbeiten und ihren Hobbys und Interessen nachgehen und zudem privat vorsorgen können.

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